Vorstellung der neuen HTV Präsidentin

Rosel Schleicher 09

Rosel Schleicher – die neue Präsidentin des Hessischen Turnverbandes
Der Name Rosel Schleicher ist im Hessischen Turnverband kein unbekannter. In vielen Ehrenämtern hat sich die 64-Jährige für Turnen, Sport, Politik und in besonderer Weise für Frauen eingesetzt. In ihrem Leben hat sie immer Mut bewiesen, neue Wege einzuschlagen und diese bis zum Ziel zu verfolgen. Nun hat sie wieder etwas Neues geschafft: Als erste Frau ist sie an die Spitze des Hessischen Turnverbandes gewählt worden.


Dabei beginnt ihr Leben ganz beschaulich in Dauernheim – „im Herzen der Wetterau“, wie sie es so gerne nennt. Am 12. August 1948 erblickt sie dort das Licht der Welt. Als sie mit sechs Jahren in die Schule kommt, findet sie bereits früh den Weg in den dortigen Turnverein. Allerdings sind weder ihre Mutter noch ihre Großeltern sportlich. Unterstützung für den Sport und die Bewegung findet sie bei ihrem Vater, der als Mittelstreckenläufer und Fußballer selbst sportlich aktiv war. Einmal pro Woche ging es nachmittags in die Turnstunde. Dort prägte besonders ein Übungsleiter ihr Leben. Obwohl sie sich nicht zur besten Turnerin entwickelte, hat sie bei diesem Menschen viel für den Umgang mit Menschen gelernt.
Diesen Einsatzwillen für Menschen und ihre Interessen hat sich auch Rosel Schleicher als Grundsatz gefasst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sie früh den Weg in das sportliche Ehrenamt gefunden hat. 1982 begann sie im Turngau Wetterau-Vogelsberg als Pressewartin. Auf die Frage, ob sie auch einen Übungsleiterschein hat, antwortete sie charmant: „Ich fand mich nicht gut genug für einen Übungsleiter, aber eine Vorstandsmitarbeit, das könnte ich ja machen.“ Und so kam es auch. Acht Jahre lang war sie stellvertretende Vorsitzende bis sie 2003 zur Gauvorsitzenden gewählt wurde. Rosel Schleicher ist seitdem aber nicht nur bei den Turnern ehrenamtlich engagiert. Im Sportkreis war sie von 2003 bis 2012 Vorstandsmitglied, ab 2007 bis 2012 stellvertretende Vorsitzende. „Meine gesetzten Ziele waren mit dem Aufbau Netzwerk Sport und Gesundheit erreicht.“
Ab März 2013 ist auch Schluss mit der Funktion als Turngauvorsitzende. „Ich werde nicht mehr kandidieren. Dem Amt als Präsidentin werde ich meine ganze Kraft und Aufmerksamkeit widmen. Die Zusammenarbeit mit meinem Turngau-Team werde ich aber sehr vermissen. Es freut mich jedoch, dass die Nachfolge und auch die Finanzen im Turngau geregelt sind.“ So ist der Turngau für die Zukunft gewappnet. Der gesamte Vorstand wird sich zukünftig aus engagierten Frauen und Männern im Alter zwischen 30-55 Jahren zusammensetzen. „Ich war ja die Älteste.“ Damit nimmt der Turngau Wetterau-Vogelsberg übrigens eine Vorbildfunktion ein. Denn in den meisten Turngauen liegt das Alter des Vorstandes über 60 Jahre.
Aber nicht nur im Ehrenamt hat die Präsidentin erfolgreich Karriere gemacht. Als junge Frau hat sie 1980 einen Verpackungsbetrieb in ihrer Heimatgemeinde Dauernheim gegründet und nach erfolgreichen 27 Jahren wieder verkauft. Neben den zahlreichen Ehrenämtern in Sport und Politik und Familie setzte sie gleichzeitig auch als Unternehmerin Akzente. „Ich war immer mit dem Herzen dabei und fasziniert von den Themen. Die Sache stand immer im Mittelpunkt und dafür habe ich gekämpft.“
Als erfolgreiche Unternehmerin bringt die Dauernheimerin zwangsläufig Führungsqualitäten mit. Eine Eigenschaft, die ihr zukünftig als einzige Frau im Präsidium und als erste Präsidentin bei der Leitung und Lenkung des Verbandes hilfreich sein wird. „Man muss die Fähigkeiten der Menschen erkennen und sie entsprechend einsetzen, dann ist der Erfolg garantiert. Jedoch sind Mitglieder keine Angestellten und ein Verband kein Unternehmen.“ Dies ist Rosel Schleicher bewusst. Ein Verband kann nur mit geballter Kompetenz aller Führungskräfte, unter Berücksichtigung fachlicher und menschlicher Seiten, erfolgreich agieren.
Bereits bevor Rosel Schleicher den Entschluss fasste zu kandidieren, war es für sie ein besonderes Anliegen sich für Frauen einzusetzen. So hat sie 10 Jahre in einem Mentoring-Programm der Stadt Wetzlar mitgewirkt. Sie begleitete und unterstützte als Mentorin Frauen, die sich für den Weg in die Selbständigkeit entschieden hatten. Auch in ihrem Turngau hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass sich Frauen im Vorstand ehrenamtlich engagieren. Im Hessischen Turnverband sind die Mitglieder in den Vereinen zu 70 Prozent Frauen. „Natürlich würde ich mir im Präsidium mehr weibliche Kompetenz wünschen aber das kann ja noch werden.“ Ein Vorbild wie Rosel Schleicher kann sicherlich dazu beitragen, zukünftig mehr Frauen im Ehrenamt beim Hessischen Turnverband begrüßen zu können.

Pressemitteilung des Hessischen Turnverbandes

Interview mit RoselSchleicher.pdf156.3 KB

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